Vorwort

Wenn ich über die Sakramente schreibe, so tuhe ich das nicht einfach so

und schreibe auch nicht einfach was mir aufs gerade Wohl einfällt, sondern

halte mich an die Lehre der katholischen Kirche und deren Auslegung.

Mit der ich übrigens vollkommen übereinstimme. Hierzu habe ich aus einigen

anerkannten Skripten Texte entnommen, von denen ich glaube, dass sie sehr

gut verständlich sind. Um Christi Willen, mögen diejenigen mir verzeihen,

von denen ich die Texte hier oft direkt abgeschrieben habe. 

Grundsätzliches

Wer sich den Sakramenten nähert, verlässt den Raum

allgemein-menschlicher Erfahrung und tritt ein in eine Sphäre,

die den Menschen in besonderer Weise mit Gott in Verbindung bringt.

Wir nennen diese Sphäre "heilig" oder "sakral".

Damit grenzt sie sich ab vom profanen, weltlichen Bereich, der zwar

nicht gottfern oder böse ist, aber eben doch im pro-fanum,

das heißt im Vor-Heiligtum bleibt. 

Was ist ein Sakrament?

Ein Sakrament ist zunächst einmal ein Zeichen.

 

Es verweist auf etwas anderes.

So verweist die Abwaschung mit Wasser bei der Taufe

auf die Reinigung von den Sünden;

die Handauflegung bei der Priesterweihe ist ein Zeichen

besonderer Indienstnahme und Bevollmächtigung;

der Empfang der Eucharistie weist hin auf die Vereinigung mit Gott.

 

Zeichen haben normalerweise nicht an sich , selbst Wirkung hervorzubringen,

auf die sie verweisen. Ein Straßenkennzeichen, wie zum Beispiel ein Stoppschild,

kann nicht bewirken, daß jedes Auto auch tatsächlich anhält.

 

Sakramente jedoch bewirken das worauf sie verweisen.

 

Die Waschung mit Wasser bei der Taufe weist also nicht nur auf die Reinigung von den Sünden hin - SIE BEWIRKT SIE.

Die Handauflegung bei der Priesterweihe weist nicht nur auf die Indienstnahme und Bevollmächtigung hin - SIE BEWIRKT SIE.

Der Empfang der Eucharistie ist nicht nur Zeichen für die Vereinigung mit Gott -

SIE BEWIRKT SIE. 

 

Sakramente sind von Christus eingesetzte heilige Zeichen der Gnade,

die bewirken was sie bezeichnen! 

Christus als Ursakrament

Im Sakrament berühren sich Schöpfer und Geschöpf. Gottheit und Menschheit

werden durch das Sakrament in enge Beziehung gebracht. Durch Jesus Christus,

mit Ihm und in Ihm sind Gottheit und Menschheit unlösbar miteinander verbunden.

 

Er ist das Ursakrament, das Gott gestiftet hat.

Alle Sakramente verbinden uns auf unterschiedliche Weise

mit Christus und damit mit Gott. 

Die Kirche als das Sakrament der Einheit

Die Kirche ist durch die Stiftung Christi gleichsam ein Sakrament, nämlich ein "Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott, wie für die Einheit der ganzen Menschheit." Jesus Christus ist das Ursakrament: Er ist das heilswirksame Wort des Vaters und hat die Kirche "zum allumfassenden Heilssakrament gemacht."

Wozu brauchen wir Sakramente?

Einige Sakramente sind zum Heil notwendig, So zum Beispiel die Taufe; das Bußsakrament ist für den Gläubigen, der nach der Taufe in Todsünde fällt, heilsnotwendig.

Um Anteil zu haben an der Auferstehung, müssen alle Menschen Christus gleichgestaltet werden. Durch den Empfang der Sakramente werden die Gläubigen,

wie das Zweite Vatikanische Konzil sagt, auf "geheimnisvolle und doch wirkliche Weise mit Christus, der gelitten hat und verherrlicht ist, vereint."

 

Die drei Initiationssakramente

Um volles Glied der Kirche zu werden, muss man die Sakramente

der Taufe, der Firmung und der Eucharistie empfangen.

 

Durch die Taufe wird der Mensch Kind Gottes.

Durch die Firmung reift er zum Mannesalter Christi heran.

Der Empfang der Eucharistie schenkt ihm bleibende Vereinigung mit Christus

und der Kirche und damit ein Unterpfand der ewigen Herrlichkeit. 

Die bleibende Wirkung der Sakramente

Taufe, Firmung und Weihe prägen ein bleibendes sakramentales Prägemal

beim Empfänger ein. Sie begründen im Empfänger für immer eine neue

Wirklichkeit als Glied (Taufe), Streiter (Firmung) oder Leiter (Weihe) in der

Kirche und sind daher nicht wiederholbar. Sakramente bestehen also nicht

nur im vorübergehenden Ritus, sie verleihen darüber hinaus eine besondere Gnadenwirkung und hinterlassen als bleibendes Sakrament eine andauernde Wirkung.

 

Auch die christliche Ehe ist ein bleibendes Sakrament, das andauert,

solange die Eheleute leben.

 

Die bleibende Wirkung eines Sakramentes hat zur Folge, dass die Gnade

der Taufe, der Firmung, der Weihe und der Ehe wieder auflebt,

wenn der Todsünder sich bekehrt und durch das Bussakrament von Gott

Verzeihung erlangt. 

Das allerheiligste Sakrament

Das allerheiligste Sakrament ist die Eucharistie, da in ihr

Christus selbst mit Gottheit und Menscheit gegenwärtig ist.

Sündenvergebende Sakramente

Die Taufe ist das Sakrament der Mitteilung des Heiligen Geistes,

der die Vergebung der Sünden schenkt.

Die Buße ist das Sakrament der Sündenvergebung nach der Taufe.

Die Eucharistie befreit von lässlichen Sünden. Wer sie jedoch im Stande der Todsünde ohne Reuhe empfängt, läd schwere Schuld auf sich.

Die Krankensalbung befreit von Resten der Sünde und bereitet auf die Ewigkeit vor. 

Sakramente die einen Lebensstand begründen

Die Taufe begründet einen Lebensstand in Christus.

Zwei Sakramente haben in besonderer Weise eine soziale Funktion:

Ehe und Weihe.

In der Ehe als "Kirche im Kleinen" wachsen neue Glieder der Kirche heran.

Die Geweihten haben als Hirten der Kirche die Aufgabe,

die Herde Christi zu weiden. 

Wer kann Sakramente spenden?

Die Sakramente sind eine Frucht des Kreuzesopfers Christi:

"Am Kreuz erhöht, hat er sich für uns dahingegeben aus unendlicher Liebe und alle an sich gezogen. Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche."

 

Der eigentliche Spender der Sakramente ist daher Christus,

"so dass, wenn immer einer tauft, Christus selber tauft."

 

Christus hat die Sakramente eingesetzt.

 

Er ist bei jeder Sakramentenspendung der göttliche Spender der Sakramente:

"Die Sakramente sind die vorzüglichen und grundlegenden Handlungen, durch die Christus den Gläubigen ständig seinen Geist austeilt... Die sakramentale Handlung Christi, ist vor allem Handlung Christi, dessen kirchliche Diener gewissermaßen nur Werkzeuge sind."

 

Der menschliche Spender ist in der Regel der Kleriker.

Im Notfall kann jeder Mensch, der die rechte Intention hat, die Taufe spenden.

Die Ehe spenden sich die Eheleute gegenseitig

Recht auf den Empfang der Sakramente

Die Gläubigen haben das Recht auf den Empfang der Sakramente.

Dieses Recht wird jedoch bei denen behindert, die in schwerer Sünde

verharren oder durch Exkommunikation oder Interdikt rechtlich am

Empfang der Sakramente gehindert sind.