Das heilige Sakrament der Eucharistie

Was heißt "Eucharistie"?

"Eucharistie" bezeichnet einerseits das Opfer der Heiligen Messe und andererseits das Sakrament der Eucharistie. Eucharistie bedeutet "gute Gnade"

oder auch "Danksagung". Sie ist aber nicht nur unsere Danksagung, sondern

die "Danksagung Jesu Christie an den Vater mit dem Opfer seines Laibes und

Blutes für die Vergebung der Sünden und für das Heil der Welt." 

Was sagt die Bibel über die Eucharistie?

Das wohl älteste Glaubenszeugnis über die Einsetzung der Eucharistie bezeugt

uns der Apostel Paulus: "Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann

überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert

wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein

Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl

den Kelch und sprach: dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Tut dies,

sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!" Weitere Zeugnisse für die

Einstzung der Eucharistie durch Jesus Christus finden sich in den Evangelien.

Was ist die Eucharistie?

Der Begriff Eucharistie bezeichnet zum einen die Feier der Heiligen Messe

und zum anderen das Sakrament des Leibes und Blutes Christi.

Die Feier der Heiligen Messe

Die Heilige Messe besteht aus dem Wortgottesdienst und der Eucharistiefeier,

die zusammen "einen einzigen Kultakt ausmachen." In der Heiligen Messe wird

das Kreuzesopfer Christi auf unblutige Weise vergegenwärtigt: "Denn es ist

ein und die selbe Opfergabe, und es ist derselbe, der jetzt durch den Dienst der

Priester opfert und der sich selbst damals am Kreuz darbrachte, nur die Art

der Darbringung ist verschieden." "Unser Erlöser hat beim letzten Abendmahl

in der Nacht, da er überliefert wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes

und Blutes eingesetzt, um dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten

hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauern zu lassen." "Diese Opfer ist aber

nicht nur ein Erinnerungsritus an ein vergangenes Opfer; in ihm setzt nämlich

Christus im Verlauf der Zeiten das Kreuzesopfer durch den Dienst der Priester

unblutigerweise fort". Papst Paul VI. lehrt: "Durch das eucharistische Mysterium

wird auf wunderbare Weise das Kreuzesopfer gegenwärtig, das einmal auf

Kalvaria vollbracht wurde; es wird immer ins Gedächtnis zurückgerufen, und

seine heilbringende Kraft kommt in der Vergebung der Sünden, die täglich

von uns begangen werden zur Wirkung."

 

Die Heilige Messe hat also Opferkarakter, insofern sie das Kreuzesopfer Christi

vergegenwärtigt. Die Darbringung des Messopfers geschieht wie beim letzten

Abendmahl Jesu in Gestalt eines Opfermahles, damit wir Jesus im Sakrament

der Eucharistie empfangen können ("Mahlgestalt"). 

 

Welchen Sinn hat die häufige Feier der Heiligen Messe?

Jedesmal, wenn ein Priester die Heilige Messe feiert, wird das Kreuzesopfer Christi aufs neue vergegenwärtigt und die Wirkungen des Opfers Christi werden erneut der Kirche zugewandt. Die Heilige Messe kann für einen besonderes Anliegen gefeiert werden; Die Gnaden des Messopfers können von Priester Lebenden oder Verstorbenen zugewandt werden.

 

Die Feier jeder Heiligen Messe ist von unermesslichem Wert für die Kirche.

Papst Paul VI. hat daher allen Priestern väterlich und ernstlich empfohlen, "

dass sie eingedenk sind der Vollmacht, die sie durch den weihenden Bischof

empfangen haben, nämlich das Opfer Christi darzubringen und Messen zu

zelebrieren sowohl für die Lebenden als auch für die Verstorbenen im Namen

des Herrn, dass sie täglich würdig und andächtig die Messe feiern, damit sie

selbst und die übrigen Christgläubigen die Zuwendung der Früchte genießen,

die aus dem Kreuzelopfer überreich hervorgehen. So werden sie auch am meisten zum Heil des Menschengeschlechtes beitragen."

 

Die Heilige Messe besitzt ihren Wert in sich, nämlich in der Vergegenwärtigung

des Kreuzesopfers. Die Darbringung des eucharistischen Opfers ist die

"Vornehmliche Aufgabe des Priesters...; darum wird seine tägliche Feier

dringend empfohlen; sie ist auch dann, wenn keine Gläubigen dabei sein können,

ein Akt Christi und der Kirche" 

Die Gegenwart Jesu Christi im Altarssakrament

Die Eucharistie ist nicht nur die unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi, sie ist auch wahres Sakrament, in dem „wahrhaft,

wirklich und wesentlich der Leib und das Blut zugleich mit der Seele und mit der Gottheit unseres Herrn Jesus Chris­tus und folglich der ganze Christus enthalten

ist ... [und nicht nur] wie im Zeichen, im Bild oder in der Wirksamkeit." Wir be­zeichnen diese Weise der Gegenwart Christi als Realpräsenz, das heißt als wirkliche Ge­genwart.

Wann wird Christus in der Heiligen Messe gegenwärtig?

Christus ist in der heiligen Messe auf ver­schiedene Weisen gegenwärtig: im

Opfer, im Priester, im Wort im Beten und Singen der Kirche, aber vor allem in

den eucha­ristischen Gestalten."

Wenn der Priester über Brot und Wein die Wandlungsworte spricht:

,Das ist mein Leib! Das ist mein Blut!', spricht er nicht in eigenem Namen,

sondern in der Person Christi. Wenn wir die Wandlungsworte hö­ren, hören

wir Christus selbst. „In der Kraft dieser Worte wird nämlich die Brotsubstanz

in den Leib Christi und die Weinsubstanz in sein Blut verwandelt."Nach

den Wand­lungsworten hebt der Priester sogleich die eucharistische Gestalt hoch,

damit die Gläubigen Christus anbeten können. 

Das Sakrament der Eucharistie ist wirklich Fleisch und Blut Jesu

Wir können uns das Geheimnis der Eucha­ristie nicht realistisch genug vorstellen.

Jesus sagt: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von die­sem Brot ißt wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschen­sohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn aufer­wecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm."

Die Eucharistie ist nicht mehr Brot und Wein wie vor der Wandlung

 

In zweifacher Hinsicht sprechen wir vom "Brot" der Eucharistie:

 

1.      Die Spezies, also die äußeren Gestalten der Eucharistie, sind nach wie vor

Brot und Wein. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften haben sich

durch die Wand­lung nicht geändert.

 

2.     "Heiliges Brot", "eucharistisches Brot", "Brot des Lebens" usw. sind Metaphern, Bil­der, die auf die Zeichenbedeutung der eucharistischen Gestalten

hinweisen. Jesus selbst ist das "Brot des Lebens", wie er auch als "wahrer

Weinstock", "Lamm Got­tes", "Löwe Judas",  „Tür zu den Scha­fen" oder "Eckstein"

bezeichnet wird.

Es ist aber klar, dass Jesus Christus weder Brot, Weinstock, Lamm, Löwe, Tür, Stein oder dergleichen ist, sondern wahrer Gott und wahrer Mensch. Die Spendeformel bei der Kommunion lautet daher nicht ‚Brot des Lebens',

sondern "Corpus Christi", "Leib Christi".

In der Eucharistie bestehen nicht zugleich die Substanz von Brot und Wein mit  dem Leib und Blut Jesu. Es gibt nach katho­lischer Lehre keine "Impanation",

keine Ver­einigung von Jesus und Brot in der Eucha­ristie. In diesem Sinn ist die Eucharistie kein Brot.

Wer das Sakrament der Eucharistie em­pfängt, der schmeckt Brot, riecht Brot, em­pfindet Brot und könnte sich unter Um­ständen auch davon ernähren; aber es ist nicht Brot, sondern Jesus Christus mit Gott­heit und Menschheit, Leib und Seele, Fleisch und Blut.

Wie lange bleibt Christus gegenwärtig?

Durch die Wandlung hat Christus seine eucharistische Gegenwart an die Zeichen

von Brot und Wein gebunden. Solange die Gestalt von Brot und wein nach der

Wandlung existieren, so lange bleibt Christus un­ter ihnen gegenwärtig.

 

Die Hostien, die nach der heiligen Messe übrig bleiben, werden daher

im Tabernakel, der „sich an irgendeinem hervorragenden Platz der Kirche

oder Kapelle" befindet, für die nächste Kommunionausteilung und die Krankenkommunion aufbewahrt. Ein besonderes Licht, das ewige Licht,

brennt ununterbrochen vor dem Tabernakel und zeigt Christi Gegenwart an.

"Es ist Zei­chen der Ehre, die man dem Herrn erweist."

"Der konsekrierte Wein dagegen muss gleich nach der Kommunion konsumiert

[ge­trunken] und darf nicht aufbewahrt werden."

 

In jeder Pfarrkirche muss die heiligste Eu­charistie aufbewahrt werden:

Mindestens einmal im Jahr soll eine feierliche Aus­setzung des

Allerheiligsten gehalten wer­den: Die Christgläubigen erweisen dem Allerheiligsten Altarssakrament den Kult der Anbetung,

„die man dem wahren Gott schuldet." „Dem heiligen Sakrament ge­genüber, das im Tabernakel aufbewahrt oder öffentlich ausgesetzt ist, behalte man die ehrwürdige Praxis der Kniebeuge zum Zei­chen der Anbetung bei. Dieser Akt muss na­türlich von innerem Leben erfüllt sein. Da­mit sich das Herz in tiefer Ehrfurcht vor Gott verneigen kann, darf die Kniebeuge weder eilig noch gedankenlos gemacht werden." Im Sakrament, das aufbewahrt wird, ist nämlich Christus selbst „anzubeten, da er we­sentlich in ihm gegenwärtig ist, Kraft jener Verwandlung von Brot und Wein, die... zu­treffend Wesensverwandlung (Trans­substantiation) genannt wird." „Jeder, der eine besondere Andacht zur heiligen Eucha­ristie hat..., erfährt daher... was es bedeutet, mit Christus Zwiesprache zu pflegen: hier auf Erden das Beglückendste und auf dem Weg zur Heiligkeit das Wirksamste."