„gelitten unter Pontius Pilatus“

 

 

„Pontius Pilatus“,

wohl einer der bekanntesten Namen der Weltgeschichte. Er steht für eine Großzahl von uns. Für die die wegsehen, wenn Unrecht geschieht. Die Leid und Schmerz zulassen, oder sogar auslösen. Aus Angst, aus Feigheit, aus Machtgier. Er steht für die die nicht helfen wo Hilfe notwendig ist, um ja nichts an Ansehen, Macht und Besitz zu verlieren.

 

Doch trotz all diesem, wollen wir ihn, dürfen wir ihn verurteilen? Wollen wir uns nicht lieber selber im Spiegel anschauen und schämen?

 

Wie viele von uns hätten nicht auch ihre Hände „in Unschuld gewaschen“?

 

Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem der mich dir ausgeliefert hat

 

Wer hat unseren Herrn also ausgeliefert?

War es Judas? Waren es die Schriftgelehrten und Pharisäer der Juden?

Oder waren es nicht vielmehr wir alle?! 

 

Wegen UNSERER Verbrechen,

wegen UNSERER Sünden

wurde Er zermalmt.

Zu UNSEREM Heil,

lag die Strafe auf ihm.

Doch….durch seine Wunden

sind wir geheilt.

Wir sollten also Niemanden der dort war verurteilen, denn wir sind nicht besser.

 

Doch wurde letztlich durch Pilatus das unsägliche Leid unseres Herren ausgelöst. Er entschied sich, wider besseren Wissens, wider seines Herzens, einen Unschuldigen leiden, töten zu lassen. Ja, er versuchte noch alles. Immer wieder trat er vor das Volk und erklärte ihnen, keine Schuld an Jesus zu finden. Keine Schuld, die den Tod verdienen würde. Doch er fürchtete letztlich um seine Gunst beim Kaiser. Er fürchtete um seine Machtstellung, sein Ansehen, seine Güter und sein Leben. Er versuchte zwar noch Jesus zu retten, indem er den Juden, nach altem Brauch, die Wahl einer Begnadigung zwischen Barabas und Jesus anbot.

Diese letzte Möglichkeit Jesus zu helfen, aber auch sich selbst daraufhin als Unschuldigen darstellen zu können, versagte. Sie wählten Barabas für die Freilassung. Die einzige Möglichkeit um sein Gesicht nicht zu verlieren, war jetzt nur noch der Kreuzigung Jesu zuzustimmen. Als letzte Tat wusch er seine Hände, um vor allen seine Unschuld am Blut Jesu zu bekunden. Er hätte die Macht gehabt, Jesus frei zu lassen, doch er tat es nicht.

Wie oft tun wir etwas nicht, das gut und gerecht wäre, aus letztlich den gleichen Gründen wie Pilatus. Bedenken wir aber, dass es allein Gott zusteht zu urteilen, über jeden, auch Pilatus.