Das Blatt und der Samen
Wie oft kann ich nicht guter Boden sein,
kein guter Acker, sondern Stein?
Wie oft haben Dornen mich bedeckt,
und wieder Tod in mir erweckt?
Ständig wie ein Blatt im Meer,
so treib ich hin und treib ich her.
Dann merk ich, aus mir selbst ist nichts,
vergessen ist was Du versprichst.
Lass mich, Herr, nicht untergehen.
Lass Deine Frucht, Herr, nicht verwehen.
Dein Wort, der Same, ich hab Angst,
geht nicht recht auf, wie Du verlangst.
Dann tu ich es mit meinem Willen.
Mag dieser nun den Glauben stillen.
In dieser Prüfung zu bestehen,
damit die Samen nicht vergehen.
Ein einzger Fingerzeig von Dir.
Er mög mich kühlen tief in mir.
Denn ängstlich Feuer mich durchfährt
und mir das Leben nicht gewährt.
Wenn ich zweifle, sterb ich wieder.
Senk Du, Herr, liebend Gott, Dich nieder.
Umarme, was allein sich fühlt,
und dadurch Leben dieses Feuer kühlt.
Wie Du in Ihm und Er in Dir,
wie Du Eins bist mit dem Vater,
so sei Du, Herr, auch in mir.
So dass ich schrein kann, Abba.
Nun bitt ich liebend Geist hernieder,
der mich stärkt, dann leb ich wieder.
Den Geist der unaussprechlich Heilig ist
und den mein Herz so sehr vermisst.
Werd dann den Dornen nicht erliegen.
Dann hab ich Trost, dann kann ich fliegen.
Schon jetzt, da ich noch bitte,
spür ich Ihn tief in meiner Mitte.
Als wärs ein Wort in meiner Seele
„Ich bin da, dass nichts dich quäle“.
„Denn wer hofft in seiner Dunkelheit,
auf Mich, der ist befreit“.
„So hoffe, glaub und liebe!
Wenn sonst auch nichts mehr bliebe.
Sollst du doch dies erstreben,
denn dadurch wirst du ewig leben!“