Du Tor
Kann nicht gehn. Kann nicht hinüber dort.
Es hält mich fest. Ich kann nicht fort.
Dies ist nicht mehr meine Welt.
Sie trug mich gut durch Macht und Geld.
Einst, da war ich glücklich hier.
Hab mich gesuhlt in meiner Gier.
Warum nur hab ich’s nicht gesehn,
die Zeichen meiner eignen Wehn ?
Hab noch gelacht, habs nicht begriffen.
Dann kam der Tod, hat mich ergriffen.
Hat nicht gefragt, hat nicht gebeten.
Ließ nur durch dieses Tor mich treten.
Von dort, der anderen Seite nun,
seh ich hinüber auf mein Tun.
Schau noch einmal nach dort drüben,
wo noch meine Glieder liegen.
Je mehr ich schau, die Zeit verrinnt,
je mehr das Dortige verschwimmt.
Taucht ab in schemenhaftes Sein.
Blutrot, wie dunkler trunkner Wein.
Und wie es mir der Tod verheißt,
bin nicht mehr Fleisch, bin nur noch Geist.
Nun ziehts mich fort, kann nur noch beten.
Muss nun vor meinen Richter treten.
Als Tor bin ich durch dieses Tor geschritten.
Kann jetzt nur noch um Gnade bitten.
Bevor nun meine Seele brennt,
bevor mein Herr die Strafe nennt,
Ruf ich Euch zu aus meiner Not.
Bedenkt im Leben, nicht im Tod.
Doch Schicksal wohl des Menschen ist,
dass er nur all zu schnell vergisst.